Veröffentlicht: 02.09.2021
Rund zwanzig Frauen trafen sich gut gelaunt im Bären Madiswil. Aperitif, Vorspeise und dann ein spannender Filmvortrag über das Schloss Aarwangen, das wir natürlich alle kennen, an dem wir hundert Mal vorbeigekommen sind und viele vielleicht - wie ich - noch nie drinnen waren. Marcel Cavin, früherer Gerichtspräsident in Aarwangen, kennt das Schloss natürlich bestens und kann aus dem Vollen schöpfen. Er ist auch Mitglied der « Stiftung Schloss Aarwangen».
Das Schloss Aarwangen findet sich schon im 13. Jahrhundert auf alten Karten und zeigt damit die Bedeutung des Flussüberganges. Gebaut von den Rittern von Aarwangen, dann im Besitz der Familien Grünenberg ging es 1432 an den Staat Bern und wurde Sitz von vielen - 62 - Landvögten. Berühmt etwa ist Hieronimus von Erlach, der das Schloss Thunstetten als Sommerresidenz bauen liess.
Ab 1805 diente das Schloss als Kanzlei, Gericht und Gefängnis, 2012, gut hundert Jahre später jedoch musste das Gericht, bedingt durch eine Verwaltungsreform, nach Burdorf umziehen – und seither stehen die Schlossräume leer und nehmen Schaden!
Verkaufsversuche und Kaufversuche scheiterten immer wieder an der komplexen Bürokratie des Kantons, aber eine Gruppe von hartnäckigen Oberaargauern kämpfte überzeugt um das Schloss... und so durfte schliesslich die «Stiftung Schloss Aarwangen» dieses am 3. November 2020 übernehmen.
Das Schloss Aarwangen soll zu einem regionalen Zentrum für Wirtschaft, Kultur und Geschichte werden. Im Moment werden Businesspläne gemacht, ein Nutzungskonzept entworfen, Investoren für die ehrgeizigen Pläne gesucht. Alle können mithelfen!
Im letzten Teil seines Vortrages ging es um «Müsterchen» aus seiner Arbeit als Richter, teils amüsant, teils aber auch tragisch verknüpft… und dann um Hauptgang und Dessert!
Veronica Ammann